Mahnwache für die Ukraine
Erstelldatum07.03.2022
Alsbach-Hähnleiner setzen ein starkes Zeichen
Etwa 1560 km Luftlinie liegen zwischen Alsbach-Hähnlein und der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Doch bei aller Entfernung: Das starke Zeichen der Solidarität und des Mitgefühls, das am Freitagabend mehr als 150 Teilnehmer einer Mahnwache in der Erpelanlage in das kriegserschütterte Herz von Europa sendeten, kannte keine Distanz. Ein emotionaler Schulterschluss mit den Ukrainerinnen und Ukrainern sowie eine klare Botschaft an Wladimir Putin und seinen Machtapparat: Dieser Krieg, der seit mehr als einer Woche die ganze Welt erschüttert, ist in keiner Weise zu rechtfertigen. Er tritt die Werte von Demokratie, Frieden und territorialer Integrität eines politisch unabhängigen Landes mit Füßen und muss umgehend gestoppt werden.
Bürgermeister Sebastian Bubenzer erklärte dazu: „Kaum jemand von uns hätte vermutet, dass dem monatelangen Aufmarsch russischer Truppen an den Grenzen der Ukraine ein russischer Angriffskrieg folgt, den Europa seit dem Zweiten Weltkrieg so nicht gesehen hat.“ Dabei unterschied Bubenzer klar zwischen dem russischen Volk, das diesen Krieg in großen Teilen ideologisch nicht mittragen dürfte, und der russischen Führungsriege. Die Verantwortung für das unerträgliche Leid des ukrainischen Volkes liege klar beim russischen Machthaber Putin —„augenscheinlich einem Mann, der sämtliche Spielregeln des Friedens in Europa verlassen hat“.
Wie wichtig dieser Frieden gerade für die Menschen in der Ukraine aktuell wäre, kam auch im gemeinsamen Gebet zur Sprache, zu dem Pfarrerin Julia Fricke von der Evangelischen Kirchengemeinde Hähnlein die Anwesenden einlud.
Eines ist aber auch klar: Alsbach-Hähnlein will helfen — als Gemeinde, aber auch über zahlreiche Organisationen, Vereine und Privatpersonen, die sich in den vergangenen Tagen mit Hilfsangeboten ans Rathaus gewandt haben.
Zentraler Baustein soll dabei in den nächsten Wochen die heute Abend ins Leben gerufene Hilfsaktion sein, bei der für jede 20 Euro, die über die Gemeinde gespendet werden, die Einkaufsmärkte Edeka Winkler in der Sandwiese und Rewe Molavijoo in Alsbach 5 Euro oben drauf legen. Das gesammelte Geld kommt dann den ukrainischen Flüchtlingen zugute, die in den nächsten Wochen vor Ort erwartet werden. Ein 25 Euro-Einkaufsgutschein für jede Spende von 20 Euro. Erste Menschen nutzten heute Abend bereits die Gelegenheit, hier unbürokratisch helfen zu können. Wer mehr wissen oder jetzt noch spenden möchte, findet alle Details als Bild an dieser Nachricht.
Für die erwarteten Flüchtlinge wurden in den vergangenen Tagen mit der Unterstützung von Feuerwehr, DRK, Mitarbeitern der Verwaltung, Vereinsmitgliedern und Privatpersonen die Gemeinschaftsunterkünfte in der Sandwiese auf die Ankunft der Gäste vorbereitet. Bis zu 60 Personen kann Alsbach-Hähnlein hier kurzfristig ein sicheres Dach über dem Kopf geben. Das kann die schrecklichen Bilder aus ihrem Heimatland nicht ungeschehen lassen, aber es sendet die Botschaft: „Wir stehen an der Seite der Ukraine.“