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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

der 1o. Februar 2022 ist ein wichtiger Tag für Alsbach-Hähnlein:

Wir haben weitere Stolpersteine in unserer Gemeinde verlegt. Weitere in Alsbach - und erstmalig auch in Hähnlein.

Am Mahnmal vor dem Bürgerhaus Sonne begrüßte gemeinsam mit mir Lukas Becker vom hiesigen Arbeitskreis Stolpersteine, musikalisch umrahmt von Raphael Bock, die Zuschauer, darunter Schülerinnen und Schüler der Melibokusschule und des Goethe- Gymnasiums in Bensheim.

Begleitend von erklärenden Worten durch Mitglieder des Arbeitskreises, begann die Verlegung der Erinnerungssteine für zwei jüdische Mitbürger aus Alsbach, gefolgt von einer Verlegung für eine sechsköpfige jüdische Familie aus Hähnlein.

Gunter Demnig, Künstler und seit Jahren bekannt für sein Engagement gegen das Vergessen der Opfer des Nationalsozialismus, verlegte zunächst in Alsbach einen Stein für Zacharias Meyer, der in Alsbach geboren wurde und im Jahr 1938 in das Konzentrationslager Buchenwald eingeliefert worden ist. Nach mehreren Deportationen lebte er bis zu seinem Tod im Jahr 1974 in Australien und arbeitete dort als Steinmetz.

Nächstes Ziel war der ehemalige Wohnsitz von Joseph Duff, geboren in New York, und zeitweise in Darmstadt und Bensheim wohnhaft, der Verbindungen zu Heinrich Metzendorf hatte. Er starb im Jahr 1940 in London.

Verlegt wurden auch Stolpersteine in Hähnlein und zwar vor dem ehemaligen Wohnhaus der sechsköpfigen Familie Lehmann. Die Recherche der Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasiums hatte unter anderem zum Ergebnis, dass die einzige Tochter der Familie eben diese Schule bis 1935 besucht hatte. Ganz besonders erfreulich war, dass Verwandtschaft der Lehmanns aus den Vereinigten Staaten angereist war, um an dieser emotionalen Veranstaltung teilnehmen zu können. Beeindruckend zeigten eine Schülerin und ein Schüler den Lebens- und Leidensweg der Familie auf.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

mit der Verlegung der Stolpersteine sorgen wir dafür, dass unsere jüdischen Nachbarn von damals auch heute noch im Gespräch und im Gedächtnis unserer Gemeinde bleiben.

Dass wir uns ihrer erinnern.

Aber auch, dass wir gemeinsam darauf achten, dass so etwas nie wieder passiert, dass Hass und Hetze, Antisemitismus und Rassismus in unserer Mitte keinen Quadratzentimeter Platz haben. 

Bleiben Sie aufmerksam!

Ihr

Sebastian Bubenzer

Bürgermeister